VERANSTALTUNGEN

WÜRZBURG: Festgottesdienst zum 57. Jahrestag der Gemeinschaft mit Bischof Wilmer: "Das Antlitz des anderen ruft uns an, ohne uns zu besitzen"

Viele Wegbegleiter und ärmere Freunde danken mit der Gemeinschaft für die Begleitung des Herrn

In der Marienkapelle hat sich das Volk von Sant'Egidio zum Dankgottesdienst versammelt, um an die 57 Jahre der Gemeinschaft zu erinnern und dem Herrn für die Begleitung zu danken. Jeden Tag versammelt sich die Gemeinschaft zum Gebet in der schönen Kirche am Marktplatz, die zu einem geistlichen Zentrum in der Stadt geworden ist. Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer stand der Feier vor und erinnerte an seine langjährige Freundschaft zu Sant'Egidio, die in seinen römischen Jahren begann. In Bezug auf den Religionsphilosophen Emmanuel Levinas, der das Konzentrationslager überlebt hat, beschrieb er den Einsatz von Sant'Egidio als Begegnung mit dem anderen, die nicht gleichgültig lässt und zum Handeln führt: "Wenn ich den anderen anschaue, ihm in die Augen schaue, dann hat das auf mein Leben eine hohe Konsequenz; anders gesagt, ich kann gar nicht sprechen, ohne den anderen mitzubedenken. Das Antlitz des anderen unterbricht meine Freiheit. Wenn ich den anderen anschaue, kann ich nicht einfach so weitermachen wie bisher." Dieses Haltung begleite den Einsatz der Gemeinschaft Sant'Egidio vor allem in der Begegnung mit den Armen.

Viele ärmere Freunde, Wegbegleiter der Gemeinschaft aus Ordensgemeinschaften und der Gesellschaft und Gäste der Ökumene feierten das schöne Fest mit. Auch der rumänisch-orthodoxe Metropolit für Deutschland, Serafim Joanta, nahm teil und erinnerte an die lange Geschichte des gemeinsamen Einsatzes für die Einheit der Christen.

PREDIGT VON BISCHOF DR. HEINER WILMER